Kultur & Kunst


Besuchen Sie Versailles mal anders: Die Schatzsuche!

vor 6 Jahre - Julie D.

Versailles ist eine der Sehenswürdigkeiten, die zu jedem Parisbesuch dazugehört. Das Schloss ist groß, wunderschön und die Geschichte scheint schon fast zu viel zu sein… doch wie können Sie Ihren Besuch genießen, ohne sich von all dem überwältigen zu lassen?

Wie wäre es mit einer Schatzsuche? In diesem Spiel sind vier typische Gegenstände und Objekte aus Versailles versteckt. Finden Sie diese in den Gängen des Schlosses?

Versailles besuchen: Einige praktische Tipps

Versailles ist bei Touristen sehr, sehr beliebt… Daher werden Sie in der Warteschlange beim Eintritt Geduld brauchen - es sei denn, Sie kaufen Ihre Tickets online hier. Sie können sich selbstverständlich auch an HomeTown wenden, um Ihren geführten Ausflug nach Versailles zu organisieren. In diesem Fall brauchen Sie nicht anzustehen.

Das Schloss selbst hat täglich, außer montags, von 09:00 Uhr bis 18:30 Uhr in der Hochsaison geöffnet. Das Petit Trianon und die Galerie des Carrosses sind nur nachmittags von 12:00 Uhr bis 17:30 Uhr geöffnet.

An Dienstagen und Wochenenden ist besonders viel los. Wenn möglich sollten Sie diese Tage meiden. Es ist sinnvoll sich vor Ihrem Besuch den Kalender des Schlosses anzusehen, um einen Überblick über die bevorstehenden Veranstaltungen zu bekommen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Versailles zu gelangen:

  • Nehmen Sie die RER C bis zur Station Versailles Château Rive Gauche
  • Nehmen Sie den Zug Gare Montparnasse nach Versailles Chantiers
  • Nehmen Sie den Zug Gare Saint-Lazare nach Versailles Rive Droite
  • Der RATP Bus 171 fährt am Pont de Sèvres (Endstation der Metrolinie 9) ab und bringt Sie von dort zum Schloss.

Eine kleine Vorwarnung: Bei all diesen Optionen, außer dem Bus, müssen Sie einen kurzen Fußweg zurücklegen (zwischen 10 bis 20 Minuten Fußweg von der Station aus). Es gibt auch einen Shuttle, den Versailles Express, der direkt zum Schloss fährt. Abfahrt ist am Quai Bourdonnais in der Nähe des Eiffelturms.

Sobald Sie das Schloss betreten haben, gilt es die vier Objekte zu finden!

Entdecken Sie das Schloss Versailles – Das goldene Tor am Eingang

Portrait von Marie Leszczynska

Weniger bekannt als Marie Antoinette war Marie Leszczynska, die Frau von Ludwig XV., deren Schicksal in seiner Tragik dem von Marie-Antoinette in nichts nachstand…

Im Jahr 1725 machte die angeschlagene Gesundheit von Ludwig XV. eine Menge Sorgen: Was würde mit der Krone Frankreichs passieren, wenn er ohne einen Erben stirbt? Als sein Gesundheitszustand immer schlechter wurde, schaute sich seine Gefolgschaft daher eilig nach einer Frau für ihn um, die ihm Kinder schenken konnte. Nach einer schweren Intrige am Hof wurde Marie Leszczynska, Prinzessin von Polen, auserwählt. Sie war sieben Jahre älter als ihr zukünftiger Ehemann.  

Die Auswahl lief standesgemäß ab: Zunächst wurde die Prinzessin als ungeeignet angesehen und ausgeschlossen, da ihre Abstammung nicht prestigeträchtig genug war. Letztendlich wurde sie jedoch ausgewählt, weil dies für keine Partei am Hof von Versailles eine Bedrohung darstellte. Am Hof lebte sie sehr isoliert und hatte keinerlei Unterstützung. Sie brachte Ludwig XV. zehn Kinder zur Welt - neben acht Mädchen überlebte nur ein Sohn.
Sehr fromm und ziemlich schüchtern, fiel es ihr schwer, ihren Platz in Versailles zu finden. Aufgrund mangelnden Talentes konnte sie noch nicht einmal ein wenig französisch sprechen.

Dieses Porträt finden Sie im Victoire Appartement! Es schmeichelt der Königin, die einige Kopien davon anfertigen ließ. Sie zeigt sich bescheiden in Stadtbekleidung und nichts deutet auf ihren Rang als Königin hin.

Willkommen in Versailles – Besuchen Sie das Schloss

Pendel von «Ludwig XIV.»

Im Jahr 1706 schenkte der Uhrmacher Antoine Morand dem König eine außergewöhnliche Uhr, die er selbst gefertigt hatte. Damit sie Ludwig XIV. gefiel, stellte er den König in einer Federnpracht dar: Wenn die Uhr schlug, berührten zwei Puten das vergoldete Metall und der der König erschien, um von der Göttin der Berühmtheit gekrönt zu werden. Die Uhr war auf einer Truhe mit feinen Intarsien befestigt.

Wie viele Gegenstände im Schloss von Versailles, hat auch diese Spieluhr während der Revolution einige Wandlungen erlebt. Ein revolutionärer Uhrmacher hat die Arme des Königs durch republikanische Embleme ersetzt und sie zum „Pendel der Freiheit” gemacht. Sie wurde von Ludwig XVIII. gekauft und kam 1819 zurück nach Versailles. Station zwei der Schatzsuche: Finden Sie die Uhr im Salon de Mercure.

Verpassen Sie nicht die astronomische Uhr, ein Juwel des Uhrmacherhandwerks, die mit hervorragender Präzision gefertigt wurde. Sie wird im Salon im Pendulum ausgestellt.

Bemalte Decke in Versailles

Kronleuchter «der amerikanischen Unabhängigkeit»

Der Kronleuchter repräsentiert einen Trend, der zu dieser Zeit an den europäischen Höfen sehr verbreitet war: Gegenstände, die mit vielen Symbolen einen bestimmten Anlass feiern und zelebrieren. An der dritten Station der Schatzsuche finden Sie den Kronleuchter des Inneren Kabinetts des Königs, was auch sein ursprünglicher Standort ist.
Der Kronleuchter wurde 1784 gefertigt, um den Sieg in Yorktown (1781) zu feiern. Die Tiere und Elemente darauf stehen für die verschiedenen Protagonisten der Schlacht, die filigran in Bronze graviert wurden: Leoparden, Hähne, Meerjungfrauen und Schiffe.

Die Belagerung von Yorktown gab dem amerikanischen Krieg eine Wende. Der Unabhängigkeitskrieg ließ die britische Armee gegen die amerikanischen Rebellen kämpfen. Dabei wurden die Amerikaner von den Franzosen unterstützt. Während die amerikanische Seite, der Herzog von While, der Herzog von Rochambeau und General Washington sich entschieden hatten nach New York zurückzukehren, entschied Lord Cornwallis auf Seiten der Engländer, seine Truppen nach Yorktown zu lenken.

Rochambeau änderte daraufhin seine Pläne und marschierte in Yorktown ein, um gegen Cornwallis zu kämpfen, ohne jedoch Washington darüber zu informieren. Dieses Vorgehen war riskant, doch die Briten hatten nur wenige Soldaten, da viele an Malaria erkrankt waren. Mit der Unterstützung der französischen Flotte war der amerikanische Sieg an der Chesapeake Bay genauso sicher und wie die englische Kapitulation am 19. Oktober 1781.

Organisieren Sie Ihren Besuch im Schloss Versailles

Marie-Antoinettes Sessel im Petit Trianon

Eines der interessantesten Dinge an einem Versailles-Besuch ist das Mobiliar. Die Möbelstücke aus dem 18. Jahrhundert werden bis heute weltweit nachgemacht und neue Trends werden davon inspiriert. Dieser wunderschöne Sessel wurde von Marie-Antoinette in Auftrag gegeben und stand in ihrem Schlafzimmer. Er kann im Petit Trianon besichtigt werden. Der letzten Station der Schatzsuche!

Der Sessel ist Teil eines Einrichtungssets mit Ähren aus Weizen, Geißblatt und Jasmin, das die Königin 1787, nur zwei Jahre vor der Revolution, in Auftrag gegeben hat. Sie konnte es wahrscheinlich nicht sehr lange genießen….

Die Blumendekoration harmoniert sehr gut mit dem ländlichen Stil, den Marie-Antoinette dem Petit Trianon verleihen wollte. Dieses Schloss war ihr Rückzugsort, wenn ihr die Stimmung in Versailles zu steif und es ihr dort zu eng wurde.

Diesen Ort wollte Marie-Antoinette ganz nach ihrem Geschmack einrichten: Die raffinierte Einfachheit wurde von dem Trend „Swiss Chalet” inspiriert, der zu dieser Zeit angesagt war. Entgegen der Moderne des Hofes und der Korruption in den großen Städten, zogen viele Adelige ein einfaches Leben vor – oder wenigstens eine Einrichtung, die sie daran erinnerte, wie einfach das Leben sein kann.

Trotzdem sollten wir es damit nicht übertreiben: Die „Rückkehr zur Natur” wird vor allem in den Möbeln sichtbar, die allesamt sehr edel und hochwertig sind! Auch, wenn sie sich in dem Dorf Hameau de la Reine dem bäuerlichen Leben hingab, war Marie-Antoinette niemals in die Arbeit dort involviert, sondern war höchstens wie eine Landfrau gekleidet…

Und um den Besuch zu beenden: Versailles auf andere Art entdecken

Der zeitgenössische Fotograph und Künstler Jean-François Rauzier hat eine aufsehenerregende Aktion gemacht: Nimm tausende Fotos von Versailles auf und sortiere sie alle zusammen, so dass sie wie eine Traumlandschaft wirken. Unendliche Treppenstufen, kaleidoskopische Galerien, Irrgärten in Bibliotheken... Das Ergebnis ist umwerfend. Er brachte ein ganzes Buch zu Versailles raus, Hyper Versailles (klicken Sie hier).

In diesem Video erklärt der Künstler seine Techniken, die er auf die graziösen Linien der Treppen im Hôtel de Ville in Versailles angewendet hat.